Dr. Christian Simperl im TZ-Interview

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Fast-Track-Chirurgie für eine schnelle Genesung. In der Endoprothetik ist Erfahrung, kombiniert mit modernem OP-Know-how, Gold wert – und diesbezüglich kann Dr. Christian Simperl viel vorweisen. Als ehemaliger Oberarzt in einem großen Gelenkersatz-Zentrum hat er alle wichtigen Behandlungsmethoden angewendet, bis hin zu komplexen Wechseloperationen, wie Mediziner den Austausch von künstlichen Gelenken nennen. Bis heute hat der Koordinator und Hauptoperateur des zertifizierten Endoprothetik-Zentrums in der Chirur-gischen Klinik München-Bogenhausen schon mehrere Tausend Prothesenoperationen durchgeführt. Neben einer minimalinvasiven, muskelschonenden OP-Technik ist der Experte dabei auf die sogenannte Fast-Track-Chirurgie spezialisiert – eine moderne Behandlungsstrategie, die zum Ziel hat, die Patienten möglichst schnell wieder auf die Beine zu bringen. Dr. Simperls Tipps und Ratschläge:

► Was genau kann sich der Patient unter der Fast-Track-Chirurgie vorstellen?

„Sinngemäß bedeutet dieser Begriff so viel wie Schnellspur-Chirurgie“, erläutert Dr. Simperl. „Mit Hilfe wissenschaftlich nachgewiesener Behandlungsmaßnahmen sollen allgemeine Komplikationen vermieden und die Heilung des Patienten beschleunigt werden.“ Dazu gehört beispielsweise, dass der Patient bereits am OP-Tag sein operiertes Bein voll belasten darf. Außerdem wird auf Saugdrainagen (Schläuche zum Ablaufen u. a. von Blut aus dem Operationsgebiet), Blasenkatheter oder Kompressionsstrümpfe verzichtet. „All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass der Patient so schnell wie möglich wieder mobil wird“, erklärt Dr. Simperl. In der Folge können Patienten die Klinik in der Regel früher verlas-sen als bei einem herkömmlichen Behandlungsablauf, aktive Patienten sogar schon am dritten Tag nach der OP. Auch ist eine stationäre, mehrwöchige Reha in einer Klinik nicht mehr zwingend notwendig. Die Nachbehandlung kann stattdessen auch ambulant von zu Hause aus durchgeführt werden.

► Worauf kommt es bei der OP-Technik an?

„Wichtig ist, dass der Operateur minimalinvasiv operiert. Welchen Zugangsweg zum Gelenk er dabei wählt, hat sich als nachrangig herausgestellt. Entscheidend ist, dass er den Zugang wie auch den gesamten Eingriff äußerst routiniert beherrscht.“ Dabei sollte die Muskulatur nicht durchtrennt, sondern nur zur Seite gehalten werden – ähnlich wie bei ei-nem Vorhang. Dadurch verkürzt sich nicht nur die Heilungsdauer; der Patient hat nach dem Eingriff auch weniger Schmerzen. Zudem verwendet Dr. Simperl nur langjährig erprobte Implantate renommierter Hersteller.

► Welche Voraussetzungen sind wichtig, um ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen?

„Am wichtigsten ist ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Arzt“, betont Dr. Simperl. „Das bedeutet für mich, dass ich mir Zeit für eine intensive persönliche Betreuung nehme – vom Vorgespräch bis zur Nachbe-handlung.“ Dazu gehört, dass er direkt nach dem Eingriff die Angehörigen des Patienten anruft und sie über den OP-Verlauf informiert.

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